Bereits im 17. Jahrhundert verfügte man im Kleinwalsertal zur Brandbekämpfung über einige sogenannte Kübel-Druckspritzen.
1780
Die erste größere Druckspritze kam ins Tal, um 1800 kaufte die Pfarrei Mittelberg um 100 Gulden eine Zweite, um 1830 die Gemeinde eine eigene kleinere Druckspritze zum Schutze des Gemeindearchivs.
1849
Gründung eines Brandversicherungsvereins, der auf Gegenseitigkeit aufgebaut war. Interessanterweise wurden Kirchen und Kommunalgebäude in diesen Verein nicht
aufgenommen, ja diese wurden gezwungen, sich bei fremden Gesellschaften zu versichern.
1865
Großbrand in unserer Nachbargemeinde Oberstdorf. Der ganze mittlere Teil des Marktes mit 146 Wohnhäuser, Rathaus, Schulhaus, Pfarrhof, Pfarrkirche und der Turm sind abgebrannt.
1867
Anschaffung einer zweirädrigen Spritze für Riezlern und einer tragbaren für Hirschegg. Anordnung durch Gemeinde, dass von jedem Haus ein Mann an durch Gendarmerie geleitete Proben teilzunehmen hat.
1890
Herr Jodok Alois Schuster aus Oberhirschegg organisierte mit einer Anzahl gedienter Männer die neue Feuerwehr.
1891
Am 3. Mai war die Gründung des "Freiwilligen Feuerwehrvereines der Gemeinde Mittelberg". Der erste Feuerwehrhauptmann war der Kaufmann Franz Josef Felder aus Riezlern, die Adjutanten waren in Mittelberg der Postmeister Leopold Hilbrand, in Hirschegg Jodok Alois Schuster und in Riezlern Kolumban Köberle. Der Mannschaftsstand betrug 129 Mann (Mittelberg 39, Hirschegg 38, Riezlern 52). Aus Gemeindemitteln wurden Helme, Gurte, Beile, Rettungsleinen und Feuerleitern erworben.
1893
Die Statuten der freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Mittelberg, sie umfasste 19 §§, unter der Nr. 21.014. nach dem Vereinsgesetz von der k. k. Statthalterei in Innsbruck genehmigt.
1902
Jede Fraktion bekam neue Saug- und Druckspritzen.
1914
Bis zu diesem Jahr blieb der Mannschaftsstand ziemlich konstant. Während des ersten Weltkrieges wurden dann auch Mädchen und Frauen und die Jungmannschaften im Feuerwehrwesen herangebildet.
1926
Da nach dem Krieg die Teilnahme an den Feuerwehrproben sehr zu wünschen übrig ließen, beschloss die Gemeindevertretung für alle Männer vom 17. bis 40. Lebensjahr die Pflichtfeuerwehr. Dadurch wurde ein Mannschaftsstand von 223 Mann erreicht.
1932
bestand der Freiwillige und Pflicht - Feuerwehrverein für die Gemeinde Mittelberg aus 215 Mitgliedern. Hauptmann und Vorstand war Jodok Anton Felder aus
Hirschegg.
Mittelberg (I. Zug) hatte 61 Mann, Kommandant war Raimund Heim;
Hirschegg (II. Zug) hatte 50 Mann, Kommando war Jos.Anton Felder;
Riezlern hatte 104 Mann mit Kommandant Ludwig Köberle.
1936
schaffte der Feuerwehrverein der Gemeinde eine neue Fahne an. Die feierliche Weihe mit einem großen Festumzug war in Mittelberg.
1937
spendierte Herr Geheimrat Dr. Berndt eine Sirene. Neben dem ortsüblichen Glockensturmläuten und den Trompetensignalen wurde ab dem 30. Mai 1937 diese neue und
schnellere Alarmierung eingeführt. Die Sirene war auf dem Darmstädterhaus in Hirschegg aufmontiert und die Feueralarm-Signale wurden wie folgt bekanntgegeben:
Andauernd lange Rufe bedeuten: Brand in Riezlern;
Einmal langer und dann kurzer Ruf: Brand in Hirschegg;
Einmal langer und dann zwei kurze Rufe: Brand in Mittelberg.
1938
Die Feuerwehr (230 Mann) wird von Bayern übernommen.
Während den Kriegsjahren (1939-1945) wurde der Feuerwehrdienst wiederum von den daheimgebliebenen älteren Jahrgängen geleistet.
1947
Im Frühjahr wurden mit einem Aufruf im Gemeindeblatt erneut junge Feuerwehrmänner gesucht und zu diesem Zeitpunkt stand das gesamte Feuerwehrwesen des Tales in einer Umbildung. Die Wehren verfügten damals über 7 Handdruckspritzen, die meist in den Außenbezirken stationiert waren, sowie über 4 Motorspritzen, teils neuester Konstruktionen. Im selben Jahr wurde von der Gemeindevertretung eine Brandschutz-Ordnung erlassen.
1951
wurde in der Gemeinde Mittelberg die Feuerwehrdienst - Ersatzsteuer eingeführt. Alle feuerwehrpflichtigen Männer vom 18. bis 50. Lebensjahr, die nicht aktiv bei einer Feuerwehr dienten, mussten diese Steuer zwischen jährlich DM 2,00 bis DM 8,00 bezahlen. Die Steuerpflicht wurde 1962 wieder aufgehoben.
1958
Nach dem Tode von Talkommandant Arnold Winkel (er hatte dieses Amt seit 1938) fand unter dem Kernspruch "Wer sich dem Wohle des Nächsten weiht, - den ehrt der Guten Dankbarkeit" eine Neuwahl statt. Diese entfiel auf Gustl Riezler aus Hirschegg, der das Amt bis 1983 inne hatte. Ihm folgte von 1983 bis 1996 Alexander Ritsch und sein Nachfolger ist jetzt Bernhard Schneider. Der Mitgliederstand der Feuerwehren betrug insgesamt 131 Mann, in Riezlern waren 51, Schwende 16, Hirschegg 33, Mittelberg 22 und Baad 9 Wehrmänner. Die Ortskommandanten waren in Riezlern Ernst Müller, in Hirschegg Andreas Schuster und in Mittelberg Karl Drechsel. Rottenführer für Schwende war Ludwig Ernst und für Baad Leopold Vonblon.
1959
Am 18.12.59 ging der von den Feuerwehrmännern erbaute Feuerlösch-behälter in Riezlern (bei Josef Berchtold ) in Betrieb.
1962
Der Mannschaftsstand betrug insgesamt 138 aktive Wehrmänner. In den Ortschaften Hirschegg und Mittelberg sind im Rahmen der gemeindlichen Wasserversorgungsanlage 40 Hydranten eingebaut worden und diese sichern eine Löschwasserversorgung. In Riezlern hat die Privatinitiative Löschwasser-behälter erbaut.
1963
In Mittelberg wurde mit dem Neubau des Gerätehauses begonnen. Dieses wurde 1964 fertig gestellt.
1967
Durch die gute Motorisierung der Ortsfeuerwehren Mittelberg und Riezlern brauchten Baad und die Schwende keine eigenen Wehren mehr. Für den ersten Löschangriff steht in Baad die Kurzschule zur Verfügung und in der Schwende sind im neuen Schulhaus Löschmittel vorhanden.
1991
Am 22. Juni feierten die Feuerwehren des Tales ihr 100-jähriges Bestehen. Der Festakt mit verschiedenen Ehrungen fand im Walserhaus in Hirschegg statt.
1992
Im Frühjahr wurde die Jugendfeuerwehr Kleinwalsertal gegründet. Die Ausbildung erfahren die jungen "Florianibrüder" aus Mittelberg, Hirschegg und Riezlern durch Helfer der Feuerwehren. Ende 2009 wurde die gemeinsame Jugendfeuerwehr Kleinwalsertal aufgelöst. Anfang 2010 wird die Jugendfeuerwehr Mittelberg-Hirschegg gegründet.
In unserem Tal besteht also seit 3. Mai 1891 die "Freiwillige Feuerwehr". Bestens ausgerüstet und ausgebildet, stehen die Männer und jetzt auch Frauen, (während des 1. Weltkrieges dienten auch schon Mädchen und Frauen) Tag und Nacht zu unserer Sicherheit bereit und ihr Leitsatz ist wie eh und je: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!"
Nachfolgende Mitglieder sind im Mai 1891 der Fraktion Mittelberg beigetreten: |
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Abteilung - Mittelberg | ||||
1 | Bader Basil | Bauer | Baad | 1860 |
2 | Drexel Max | Bauer | Mittelberg | 1869 |
3 | Fritz Adalbert | Bauer | Mittelberg | 1870 |
4 | Fritz Gedeon | Bauer | Mittelberg | 1861 |
5 | Fritz Gedeon | Ökonomssohn | Stütze | 1859 |
6 | Fritz Jos. Andreas | Brauer | Mittelberg | 1861 |
7 | Fritz Karl Leopold | Gamswirt | Bödmen | 1859 |
8 | Fritz Otto | Bauer | Mittelberg | 1863 |
9 | Fritz Theodul | Bauer | Mittelberg | 1861 |
10 | Fritz Wilhelm | Ökonomssohn | Mittelberg | 1865 |
11 | Haller Karl Daniel | Knecht | Mittelberg | 1860 |
12 | Heim Daniel | Ökonom | Bödmen | 1853 |
13 | Heim Jodok Anton | Bauerssohn | Bödmen | 1872 |
14 | Heim Jodok Anton | Ökonom | Gemstelboden | 1857 |
15 | Heim Jodok Anton | Schreiner | Stütze | 1856 |
16 | Heim Jos. Eduard | Bauer | Bödmen | 1863 |
17 | Heim Jos. Roumald | Bauer | Mittelberg | 1861 |
18 | Heim Karl Theodul | Ökonom | Bödmen | 1867 |
19 | Heim Leopold | Bauerssohn | Bödmen | 1873 |
20 | Hilbrand Leopold | Postmeister | Mittelberg | 1861 |
21 | Hilbrand Oswald | Bauer | Ahorn | 1867 |
22 | Hilbrand Sebastian | Bauer | Höfle | 1870 |
23 | Huber Karl | Ökonom | Bödmen | 1855 |
24 | Matt Heinrich | Schuster | Bödmen | 1844 |
25 | Moosbrugger Johann | Ökonom | Bödmen | 1859 |
26 | Müller Daniel | Bauer | Erlenboden | 1851 |
27 | Müller Jodok | Bauer | Bödmen | 1855 |
28 | Natter Albert | Müller | Mittelberg | 1863 |
29 | Schuster Daniel | Bauer | Mittelberg | 1854 |
30 | Schuster Jod. Alois | Bauer | Rohr | 1862 |
31 | Schuster Jos.Barnabas | Ökonom | Haag | 1851 |
32 | Schuster Karl | Bauer | Bödmen/Schwendle | 1860 |
33 | Schuster Lukas | Ökonom | Bödmen | 1848 |
34 | Schwendiger Joh.Anton | Schneider | Tobel | 1847 |
35 | Schwendiger Leopold | Tischler | Mittelberg | 1851 |
36 | Willam Ferdinand | Bauer | Baad | 1859 |
37 | Willam Leo | Metzger | Baad | 1833 |
38 | Winkel Gottlieb | Schuster | Bödmen | 1853 |
39 | Wüstner Alfons | Ökonom |
Höfle |
1860 |
Daten und Informationen aus dem Gemeinde- und Feuerwehrarchiv